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„Aktien bleiben alternativlos, aber Anleger müssen Schwankungen aushalten können“

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Per Saldo zeigen sich die Aktienmärkte recht unbeeindruckt vom Krieg in der Ukraine. Aber die Volatilität ist hoch und Anleger sind besorgt. Beatrix Ewert, Client Portfolio Manager beim Vermögensverwalter Lazard Asset Management, rät trotzdem zu einem langfristig orientierten Aktieninvestment. Ihre Empfehlung: Qualitätsaktien.

Im ersten Quartal 2022 hat der globale Aktienindex MSCI World rund 4,1 Prozent verloren – das entspricht dem Wertverlust von Januar. „Die Ankündigungen der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve, die Zinsen zu erhöhen, hat die Korrekturen am Aktienmarkt ausgelöst. Nicht die Ukraine-Krise“, so Ewert. Aus ihrer Sicht habe der Krieg die Probleme verschärft, indem er die Energiepreise und die Inflation antreibt. Aber Auslöser einer Aktienbaisse sei er bislang nicht.

„Wir sehen massive Verkäufe an den Bondmärkten, aber nicht bei Aktien“, schreibt Ewert. Die Stärke auf der Aktienseite sei zunächst überraschend, aber: „Aktien können einen gewissen Inflationsschutz bieten und sind damit alternativlos.“ Doch die hohe Inflation bringe Probleme mit sich: In den USA strebt die allgemeine Teuerungsrate auf die Acht-Prozent-Marke zu, in Deutschland erreicht sie im März dieses Jahres 7,3 Prozent. Ewert: „Diese Werte beruhen nur zu einem geringen Teil auf Einmaleffekten. Hier liegen strukturelle Probleme zugrunde, die auch die Notenbanken unterschätzt haben. Daher sind sie jetzt in Zugzwang.“

Konnten in den großen Krisen der vergangenen 20 Jahre – das Platzen der Dotcom-Blase (2000 bis 2003), die Finanzmarktkrise (2007 bis 2009), die Pandemie (seit 2020) – die Notenbanken stark gegenlenken, sei ihr Spielraum jetzt eng. Angesichts der höchsten Inflation seit den 1970er Jahren bleibt die Fed bei ihrem Plan, in jeder Sitzung einen Zinsschritt von mindestens 25 Basispunkten durchzuführen. „Die gute Nachricht ist, dass diese Zinsschritte erwartet und deshalb bereits eingepreist sind. Klar ist aber: Wir sind bei den Festverzinslichen in einem Bärenmarkt und bleiben es in den nächsten Jahren auch“, erklärt Ewert.

„In unserem Basisszenario kommt es nicht zu einer Apokalypse und die Unternehmen verdienen weiterhin gut. Dennoch ist das Timing in der aktuellen Situation schwierig. Wir halten Aktien für einen Teil der Lösung, empfehlen aber ein Risikobudget beziehungsweise einen längeren Anlagehorizont“, empfiehlt die Expertin. „Aktien bleiben alternativlos – wenn man sich die Schwankungen leisten kann.“

Bei den Anlagestilen zeigt sich aktuell ein Comeback der Value-Werte. Doch die Experten von Lazard verfolgen eine präzisere Strategie, erklärt Ewert: „Bei einem Vergleich von Value-, Growth- und Qualitätsaktien zeigt sich, dass Qualität Value und Growth in jedem Marktumfeld schlägt.“ Solche Unternehmen sind hoch profitabel, besitzen Preismacht, sind idealerweise wenig kapitalintensiv, verfügen über eine stabile Bilanz und eine attraktive Bewertung. „Mit solchen Titeln lassen sich auch Zeiten mit hohen Kursschwankungen gut aushalten“, sagt Ewert.

Bei der regionalen Titelauswahl empfiehlt die Ewert ein globales Anlageuniversum – gerade in Zeiten von Krisen und Kriegen. Es bietet eine breitere Aufstellung, die geopolitische Verwerfungen leichter abfedern kann. „Europäische Aktien bleiben aber attraktiv: Sie sollten schon aufgrund ihrer hohen Dividendenrenditen eine wichtige Rolle im Portfolio spielen“, rät die Expertin. Außerdem sei viel Kapital aus Europa abgeflossen. Nach der Beendigung des Konflikts bestehe die Chance, dass dieses wieder zurückfließt. (DFPA/JF1)

Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten ein Kundenvermögen in der Höhe von rund 230,8 Milliarden Euro (Stand: 31. Januar 2022).

www.lazardassetmanagement.de

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