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Hotelinvestment-Barometer: Der Krise zum Trotz – die Hotellerie bleibt zuversichtlich

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Der aktuelle Krisenberg hinterlässt Spuren: Der Ukraine-Krieg und seine Folgen, aber auch aufgestaute Branchen-Probleme haben den Aufschwung des Jahres 2019 in der Hotellerie deutlich abgeschwächt. Die verhaltene Perspektive bremst auch Investments und Transaktionen aus, nicht aber den Glauben an Economy-Hotels und an das Tourismus- und Freizeit-Segment. Das geht aus dem Hotelinvestment Barometer hervor, der Herbst-Umfrage vom Fachverlag Hospitality Inside und des Asset Manager Union Investment.

„Für besonders resilient halten wir auch in dieser Krisenphase das Budget- und Economy-Segment, welches deutlich kosteneffizienter ist als andere Hotel-Segmente, aber auch das Luxus-Segment, in dem Gäste tendenziell wenig preissensitiv sind – auch in rezessiven Phasen“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment. Weil höhere Personal- und Energiekosten auf die Margen drücken, tun sich aus Löchers Sicht hingegen Voll-Hotels, die das gesamte Programm von Logis über Food & Beverage bis hin zu Fitness und Wellness anbieten, in der aktuellen Lage schwerer. Die Herbst-Umfrage erfolgte zwischen dem 23. September und 24. Oktober 2022 und zeige deutlich: Sieben Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sinken alle Indexe wieder, allerdings nicht vergleichbar mit den dramatischen Einbrüchen im Corona-Jahr 2020. Berater/Makler, Hotelbetreiber, Projektentwickler, Eigentümer/Investoren und Finanzierer waren in der Umfrage am stärksten vertreten (85 Prozent). 74 Prozent gaben an in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) tätig zu sein, 34 Prozent auch im übrigen Europa. Unterbrechungen in den Lieferketten, Inflation, Zinssteigerungen, Personalengpässe: Die Belastungen für Hoteleigentümer wie Hotelbetreiber seien hoch. So sei es nicht verwunderlich, dass das Transaktionsvolumen in der DACH-Region so gut wie stillsteht. Die große Mehrheit der Befragten (66 Prozent) kann nicht abschätzen, wann das Ankaufsvolumen wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Als Ursache für den ausgebremsten Investment-Markt sieht die deutliche Mehrheit (43 Prozent) den verhaltenen konjunkturellen Ausblick, noch vor gestiegenen Zinsen (33 Prozent) und dem Krieg in der Ukraine (20 Prozent).

Hoffnung schöpfen die Hotel-Experten aus einzelnen Segmenten: 58 Prozent der Befragten halten Economy-/Budget-Hotels für die attraktivste Sparte in den nächsten zwölf Monaten. Die Hotel-Experten verzweifeln also nicht, trotz der aktuellen Mehrfach-Belastungen. Zweifel werden in den Umfrage-Ergebnissen aber durchaus sichtbar. Im Business-Index beurteilte noch das Gros der Befragten im September/Oktober die Markt-Situation für das eigene Unternehmen als gut (33 Prozent) und befriedigend (45 Prozent), so dass der Index stabil auf Vorjahres-Niveau bleibt. Ein ähnliches Bild zeige sich beim Operation Index, der nach der aktuellen Stimmung in der Hotellerie bezüglich der Umsatz-Entwicklung fragt: Dort ist die Stimmung bei 27 Prozent gut, zufrieden sind 54 Prozent und 18 Prozent skeptisch, damit bleibt der Index im Vergleich zum Vorjahr stabil. Der Development Index sinkt dagegen mit minus 21 Prozent am stärksten. Neubau-Projekte finden aktuell fast keine Finanzierung mehr, was sich in den Erwartungen niederschlägt: Für das Gros der Befragten sind die Aussichten schlecht (42 Prozent) oder sehr schlecht (15 Prozent) – gegenüber 36 Prozent Zufriedenen und sechs Prozent mit guten und sehr guten Erwartungen. Die Geschäftserwartungen insgesamt sinken „nur“ um 17 Prozent im Vergleich zum Expectation Index des Vorjahres. Für die nächsten sechs Monate bleiben die Geschäftserwartungen für 43 Prozent der Befragten gleich, 29 Prozent erwarten jedoch eine schlechtere Entwicklung und 27 Prozent hoffen auf gute Geschäfte. Mit 2.893 Punkten sinkt der Gesamtindex um 10,5 Prozent zum Vorjahr, aber er bleibt deutlich über dem Rekordtief des Jahres 2020 mit einem Gesamtindex von damals 2130. (DFPA/mb1)

Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

www.union-investment.de

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