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US-Häusermarkt: Wächst mit den rasant steigenden Hauspreisen auch das Korrekturrisiko?

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Vor 15 Jahren stieg der Case-Shiller-Hauspreisindex auf einen damals neuen Rekord. Ein Jahr später im Jahr 2008 brach der mit Subprime-Krediten aufgepumpte Häusermarkt um über 30 Prozent ein. Aktuell steigen die Preise wieder rasant. Die jährliche Wachstumsrate hat sich auf rund 15 Prozent beschleunigt, dreimal so schnell wie im Frühjahr 2020. Und die Höchststände der Jahre 2006 und 2007 sind bereits weit überschritten, schreiben Dr. Jan Holthusen, Bereichsleiter Research und Volkswirtschaft der DZ Bank, und Dr. Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, im DZ Bank-Blog.

Eine Wiederholung des damaligen Markteinbruchs könnte erneut schwerwiegende Folgen haben, vor allem, wenn wie damals andere Häusermärkte infiziert werden, heißt es in dem Blogeintrag. Ausreichend Fallhöhe weise eine ganze Reihe internationaler Immobilienmärkte nach vielen Jahren sinkender Zinsen auf. Allerdings sei die aktuelle Situation am US-Häusermarkt – abgesehen vom rapiden Preisanstieg – nicht mit der damaligen vergleichbar.

Während die Hauspreise vor 15 Jahren durch Spekulationen befeuert wurden, steigen die Preise aktuell durch ein knappes Immobilienangebot, niedrige Zinsen und den durch Corona vergrößerten Wunsch nach einem geräumigen Eigenheim im Umland, so die Experten. Vor allem der attraktive Zins der 30-jährigen US-Standardhypothek, der mit drei Prozent knapp oberhalb des historischen Tiefs liegt, sei ein starkes Kaufargument. Dennoch sei der Hauskauf mühsam: Die Zahl der angebotenen Einfamilienhäuser im Bestand ist auf den bislang niedrigsten Wert gefallen. Neubauten sind ebenfalls knapp, weil deutlich weniger Häuser gebaut werden. Die Relation der Hauspreise zu den Einkommen steigt zwar wieder, liegt aber sichtbar unter den vergangenen Höchstwerten. Das gilt auch für die Schulden der privaten Haushalte, die in den Jahren 2006/2007 mit fast 140 Prozent des verfügbaren Einkommens in der Kreide standen. Heute seien es weniger als 100 Prozent.

Deutliche Korrektursignale sendet der US-Häusermarkt aus Sicht der DZ Bank Experten also nicht aus. Risikoarm sei die Entwicklung aber auch nicht. Die expansive Geldpolitik in Verbindung mit Fiskalpaketen zur Überwindung der Corona-Krise sowie die wirtschaftliche Erholung und die wachsende Beschäftigung unterstützten die Immobiliennachfrage und werden die Hauspreise voraussichtlich weiter steigen lassen. Damit werde der Häusermarkt anfälliger für steigende Zinsen. Stabilisierende Faktoren seien das knappe Immobilienangebot und die moderatere Verschuldung. (DFPA/JF1)

Quelle: Blog-Nachricht DZ Bank

Die DZ Bank-Gruppe ist Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, die rund 800 Genossenschaftsbanken umfasst. Innerhalb der Genossenschaftlichen Finanzgruppe fungiert die DZ Bank AG als Spitzeninstitut und Zentralbank. Sie ist zudem als Geschäftsbank aktiv und hat die Holdingfunktion für die DZ Bank-Gruppe.

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