Die Villa Marie kämpft um das Überleben. Das Dresdner Traditionslokal hat beim Amtsgericht einen Antrag auf Insolvenz gestellt, der auch für das „La Villetta“ gilt.
Einer gastronomischen Institution an der Elbe steht das Wasser schon wieder bis zum Hals. Ging die Villa Marie in den Fluten von 2002 unter und musste danach aufwendig renoviert werden, so kämpft das Unternehmen diesmal gegen den finanziellen Untergang.
Vor gut einer Woche stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag. Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Dresdner Rechtsanwalt Thomas Beck, dessen Kanzlei in der Neustadt sitzt.
Beck erklärte, dass sich Insolvenz auch für das Restaurant „La Villetta“ in Striesen gelte, weil die Antragstellerin beide gastronomischen Betriebe führe. Beck bestätigte auch die Angaben der beiden Geschäftsführer Sebastian Roelke und Klaus-Dieter Heidsiek, dass der Zahlungsausfall eines langjährigen Kunden in sechsstelliger Höhe das Unternehmen in Schieflage gebracht hätte.
Nach der ersten Sichtung der Unterlagen schätze er die beiden Restaurants als „gesund“ ein. So habe es in der jüngsten Vergangenheit auch keinen signifikanten Rückgang an Gästen gegeben. Laut des letzten Geschäftsberichtes hatte die Gesellschaft 2016 mit einem Verlust von rund 175 000 Euro abgeschlossen.
Doch trotz der momentanen Ausnahmesituation laufe der Betrieb regulär weiter, Buchungen behielten ihren Bestand und das Personal bleibe an Bord. Die rund 38 Mitarbeiter erhalten ein sogenanntes Insolvenzausfallgeld, das von einer Bank vorfinanziert werde: „Ziel ist es, dass alle pünktlich bezahlt werden“, so Beck.
Die Belegschaft sei natürlich enttäuscht, stehe aber zum Unternehmen und wolle an der Sanierung mitarbeiten. „Die Stimmung ist gut und das ist eine gute Grundlage“, sagte Beck. Es sollen sogar neue Mitarbeiter eingestellt werden, da im Mai die Außensaison beginnt. Wie viele, müsse aber noch geprüft werden.
Für Klaus-Karsten Heidsiek bedeutet die Insolvenz nun den Gastro-Gau innerhalb eines halben Jahres: Im November hatte er für sein Restaurant „Piazza Nova“ am Neumarkt ebenfalls Insolvenz anmelden müssen.
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